Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung
Angehende Dorfhelferinnen kochen mit Resten
Allerlei Reste
"Selbst organisierte Praxis" nennt sich die Unterrichtseinheit, die jeden Donnerstag auf dem Stundenplan der angehenden Dorfhelferinnen steht. Selbst planen und durchführen ist damit gemeint: Kochrezepte finden, Lebensmittel besorgen und in der Lehrküche an der Landwirtschaftsschule in Pfaffenhofen an der Ilm zubereiten.
Im Vorfeld gibt es zu jeder Praxisstunde eine bestimmte Aufgabenstellung. Das Szenario für diese Stunde lautet: „Es ist der erste Einsatztag in einer Betriebsleiterfamilie mit zwei Kindern. Es bleibt keine Zeit Lebensmittel einzukaufen. Die Dorfhelferin muss ein vollwertiges, schnelles Gericht kochen, mit vorhandenen Zutaten.“ Zum Beispiel: Reste vom Vortag, Gemüse aus dem Garten und Eingefrorenes aus der Tiefkühltruhe.
Üben für die Zukunft
Zoombild vorhanden
Zubereitung der Gerichte
Eine für den Unterricht erfundene Situation, die im späteren Berufsalltag einer Dorfhelferin so oder ähnlich durchaus vorkommen kann. Umso besser, wenn die jungen Frauen geschult sind spontan zu reagieren. Zunächst verschaffen sich die Studierenden einen Überblick, was die Lehrküche alles hergibt. Nach einem kurzen Gedankenaustausch erfolgt die Aufteilung, und schon klappern die Töpfe:
Geplant sind für das Mittagessen:
- Gemischter Salat
- Rote-Bete-Salat
- Ofengemüse mit Dip
- Flammkuchen mit Schinken und Lauch
- Nudeln mit Kürbispesto
- Oberbayerische Zwetschgenbavesen
- Schokopudding Birne Helene
Und zum Abendessen:
- Saure Knödel
- Kartoffelgratin
Nachhaltig kochen
Fertige Gerichte
Zwar sind die Zucchini, die Äpfel und die Karotten nicht mehr taufrisch, sie sind angeschlagen, abgebrochen und angetrocknet – trotzdem sind sie viel zu schade für den Biomüll. Zum Kochen eignen sie sich noch bestens. In der Lehrküche wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.
Nicht in jeder Küche ist das aber der Fall, weiß das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Denn rund eine Million Tonnen Lebensmittel, die noch genießbar wären, werden jährlich in Bayern weggeworfen. Bildhaft ausgedrückt sind das im Durchschnitt zwei gefüllte Einkaufswägen pro Person. Daher hat das Ministerium eine bundesweite Aktionswoche vom 29. September bis zum 06. Oktober 2024 ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Zu gut für die Tonne“ wirbt das Ministerium für einen sensiblen Umgang mit Lebensmitteln und der Reduzierung der Verschwendung von Lebensmitteln.
Tipps und Tricks
Umgang mit Lebensmitteln
Ein bewusster Umgang ist dabei gar nicht so schwer, die Hauswirtschafts-Profis vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen kennen einige Tipps und Tricks:
- Vor dem Einkauf die Vorräte prüfen, damit nicht zu viel eingekauft wird.
- Was zuerst gekauft wurde, zuerst verwenden, so verderben die Lebensmittel nicht.
- Reste vom Vortag kann man oft am nächsten Tag noch essen. Praktisch, wenn es schnell gehen muss.
- Mit allen Sinnen testen. Selbst wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, sind viele Lebensmittel noch genießbar. Riechen, fühlen und probieren, so erkennt man oft, ob das Lebensmittel noch verwendet werden kann.
Mehr Tricks und Tipps gibt es zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale Bayern, beim VerbraucherService Bayern und dem Kompetenzzentrum für Ernährung kurz KErn.
Aktuelles Thema
Besuch der Presse
Für die Kochstunde mit dem Ziel „Resteverwertung – gegen Lebensmittelverschwendung“ der angehenden Dorfhelferinnen interessierte sich auch die lokale Presse. Es erschien ein Artikel in der regionalen Tageszeitung und sogar ein Fernsehbericht im Regionalfernsehen. Unter nachfolgendem Link kann der entstandene Beitrag angeschaut werden.