Querdammbegrünung im Kartoffelanbau
14 interessierte Landwirte aus den Landkreisen Pfaffenhofen a. d. Ilm und Neuburg-Schrobenhausen folgten im Juni 2024 der Einladung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen zur Feldbegehung. Auf einem Kartoffelacker in Unterpindhart bei Geisenfeld, Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, bekamen sie Informationen zum Thema Querdammbegrünung beim Kartoffelanbau aus erster Hand.
Die zwei Betriebsleiter Georg Schlachtbauer sen. und Georg Schlachtbauer jun. aus Westenhausen setzen seit drei Jahren auf Querdammbegrünung und berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen. Gleichzeitig mit dem Legen der Kartoffeln sät der Landwirt Wintergerste mit aus.
Kartoffelacker in Unterpindhart
Diese geht auf und wächst zunächst etwa zwei Wochen. Der Einsatz von Kartoffelherbiziden stoppt das Wachstum der Wintergerste. Die bereits entwickelten Wurzeln verbleiben. Durch Zusammenwirken von Pflanzenwurzeln, Bodenpilzen und Bodenbakterien entsteht Glomalin, das den Boden wie ein Klebstoff zusammenhält. Als Folge ist der Boden stabiler. An zwei praktischen Beispielen demonstrierte Martin Gruber, Leiter der Abteilung Bildung und Beratung am AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen, den positiven Einfluss der Querdammbegrünung.
Mit der Gießkanne simulierte Martin Gruber 30 mm Niederschlag an zwei verschiedenen Stellen. Mit Querdammbegrünung lief das Wasser etwa 3,5 Meter weit. Ohne Querdammbegrünung lief das Wasser fast 7 Meter weit. Die Schlussfolgerung aus dem Experiment: Die Querdammbegrünung hält das Wasser besser an Ort und Stelle. Das Wasser steht damit zur Ertragsbildung zur Verfügung. Bei einer zweiten Demonstration wurden zwei Bodenproben in Wasser getränkt. Das Ergebnis des Versuchs: Die Bodenprobe, in der sich Wurzelmasse der Wintergerste befand, verhielt sich stabiler. Eine Einsaat von ca. 50 kg/ha Wintergerste braucht es, um einen Effekt zu erzielen, lautet die Empfehlung von Experten.