Direktvermarkter zu Gast in Laimerstadt
AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen organisiert Besichtigung bei Nutzhanf-Produzenten
So etwas sieht man nicht alle Tage. Für die Mitglieder des Direktvermarktervereins "Köstliches vom Lande" war der Besuch bei Christian Rehm in Laimerstadt, Altmannstein außergewöhnlich. Das Neumitglied des Vereins produziert Nutzhanf. Die Teilnehmer informierten sich über Anbau, Verarbeitung und Vermarktung.
Erst 2019 wurde der Betrieb gegründet. Seitdem baut Christian Rehm den Nutzhanf "Cannabis Sativa" an, der speziell für die Lebensmittelproduktion entwickelt wurde. Die Freigabe der Sorten für den Feldanbau erfolgt über die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) Bayern. Der Hanfanbau muss genehmigt sein und wird streng kontrolliert und reguliert. Einfach eine Pflanze vom Feld mit nach Hause nehmen und zu Hause kultivieren sei nicht erlaubt, informierte der Betriebsleiter.
Ernte von Teeblättern
Für die Gewinnung von Teeblättern wird die Sonderkultur Hanf öfter mit einem kleinen Mähdrescher abgeerntet. Der Betriebsinhaber zeigte seinen Berufskollegen bei einer Felderbegehung, wie das funktioniert.
Eigene Entwicklung von Anbaumethoden und Verarbeitung der Hanfpflanzen
Für diese Sonderkultur gebe es keine Maschinen und Geräte von der Stange, erklärte Rehm. Seine Trocknungslegen aus Holz für den Hanftee hat er selbst gebaut. Die Maschinen zur Sortierung von Blatt und Stängel hat Rehm ebenfalls selbst konstruiert. Den erforderlichen Strom für die Energie und Wärme gewinnt er von der eigenen Dachphotovoltaikanlage.
Die Hanföl-Gewinnung ist sehr zeitintensiv
Weiter ging es mit der Besichtigung im Hanföl-Verarbeitungsraum. Durch ein Rohr befüllt er die Ölpresse von außen, sodass es zu keinen Verschmutzungen im reinen Raum kommt. Die Ölgewinnung ist sehr zeitintensiv: Beim Pressen tropft das Öl nur langsam. Aus dem Presskuchen gewinnt Rehm ein Mehl, das für die glutenfreie Ernährung geeignet ist.
Schwierige Vermarktung des Nischenproduktes
Neben Hanftee bietet Rehm Hanfnüsse und -samen, Öl, Sirupe und Schokolade an. Vertrieben wird das Sortiment online, auf Aktionsmärkten in der Region und über den Hofladen. Da es sich um sehr spezielle Produkte handelt, ist die Vermarktung schwierig. Das ist auch der Grund, warum der Betrieb dem regionalen Direktvermarkterverein beigetreten ist: Unter www.koestliches-vom-lande.de machen die regionalen Erzeuger aus dem Landkreis Eichstätt und der Stadt Ingolstadt gemeinsam Marketing.