Förderung als Alternative zum Brennholz
Biotopbäume und Totholzstämme
Biotopbaum
Der Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in Bayerns Wäldern ist Grundlage für klimastabile und zukunftsfeste Waldbestände. Einen wesentlichen Beitrag zu artenreichen Wäldern leisten etwa Biotopbäume. Diese können auf Antrag im Rahmen der Vertragsnaturschutzprogramms (VNP) Wald gefördert werden. Im Schrobenhausener Stadtwald gibt es etliche solcher Biotopbäume. Bei einer gemeinsamen Begehung des AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen mit Harald Reisner, dem Bürgermeister von Schrobenhausen wurden diese inspiziert.
Sie sind nicht zu übersehen im Schrobenhausener Stadtwald. Bäume, deren Stämme mit einer orangefarbenen, aufgesprühten Welle markiert sind. Dabei handelt es sich um Biotopbäume. Diese Bäume weisen besondere Merkmale auf. Spechthöhlen, Spaltenquartiere, Pilzkonsolen, Faulstellen oder Dendrotelme, können das sein. Obwohl die Holzqualität dieser Bäume gering ist, sind sie doch unbedingt erhaltenswert. Denn Biotopbäume sind lebende Bäume, bieten vielfältigen Lebensraum für Vögel, Siebenschläfer oder Hornissen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Förderung als Alternative zum Brennholz
Biotopbaum
Im Rahmen der VNP Wald werden Biotopbäume je nach Baumart und Durchmesser mit bis zu 220 Euro gefördert. Pro Hektar Fläche kann für 10 Biotopbäume und 5 Totholzstämme eine Förderung ausbezahlt werden. Im Schrobenhausener Stadtwald habe man in den vergangenen vier Jahren rund 20.000 Euro an Förderung bekommen, weiß Revierleiter Dominik Reil. In ganz Bayern wurden im Jahr 2023 rund 41.000 Biotopbäume gefördert. Am Anfang eines langen Kreislaufes steht oft der Specht. Mit ihm beginnt das Ökosystem Biotopbaum. Nachdem er seine Höhle verlassen hat, wird diese von Vögeln, Insekten und Säugetieren als Lebensraum genutzt.
Ökologie und Ökonomie im Einklang
Waldbegehung
Im Schrobenhausener Stadtwald spiele alles zusammen, erklärt Philipp Maldoner, Abteilungsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen. Hier stehen Buchen, Eichen, Douglasien und Esskastanien. Elsbeeren wurden gepflanzt und dazwischen steht oder liegt Totholz und Biotopbäume stechen mit ihrer Markierung heraus. Naturschutz und Bewirtschaftung beides ist auf einer Fläche möglich. Eins schließt das andere nicht aus, ganz nach dem Leitsatz „Schützen und Nutzen“.
Die Zeiten haben sich geändert, so Reil, früher wurde abgestorbenes Holz sofort aus dem Wald entfernt. Heute geht Bayern den integrativen Weg. Das gefällt Harald Reisner. „Wir müssen den Wald für die Bürgerinnen und Bürger erhalten“.
Die Zeiten haben sich geändert, so Reil, früher wurde abgestorbenes Holz sofort aus dem Wald entfernt. Heute geht Bayern den integrativen Weg. Das gefällt Harald Reisner. „Wir müssen den Wald für die Bürgerinnen und Bürger erhalten“.
Beratung für den Privatwald
Spechthöhlen
Biotopbäume sind also von biologischer Bedeutung und daher ebenso im Privatwald sinnvoll. Revierförster Dominik Reil und Abteilungsleiter Philipp Maldoner wollen Aufklärungsarbeit und Hilfestellung leisten und bieten daher Beratungen an. Ab sofort können Förderanträge für das VNP Wald für das Jahr 2025 gestellt werden.