Querdammbegrünung im Kartoffelbau

Bei der Zwischendammbegrünung im Kartoffelbau besteht der Erosionsschutz von Anfang an. Mit der Einsaat von Wintergerste oder Sommergerste werden die kleinen Zwischendämme durch die Durchwurzelung zusammengehalten und geschützt. Dadurch kann mehr Wasser bei Starkniederschlägen in den Boden einsickern.

Diese Methode eignet sich auch für Betriebe, die keine Mulchsaat bei Kartoffeln machen wollen oder können. Die Technik kann unter anderem auf ein Häufelgerät aufgebaut werden.

Mitte Mai

Mitte Mai © Pabst

Bestand 10. Juni

Bestand 10. Juni © Stadler

Nullparzelle

Nullparzelle © Stadler

Nach dem Regen

Nach dem Regen © Stadler

mit und ohne Einsaat

Mit und ohne Einsaat © Stadler

Wasser in der Fläche halten
Querdammbegrünung im Kartoffelanbau

Personen stehen auf einem Kartoffelacker

Auf einem Kartoffelacker in Unterpindhart bei Geisenfeld, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Informierten sich 14 Landwirte zum Thema Querdammbegrünung beim Kartoffelanbau aus erster Hand.   Mehr

Querdammbegrünung 2023

Beim Verfahren All-in-one besteht ab dem Legen Erosionsschutz

begrünter Querdamm kurz nach dem Legen

Beim Verfahren All-in-one besteht ab dem Legen Erosionsschutz

begrünter Querdamm in Großaufnahme

So kann der Boden auch am Hang Wasser aufnehmen

"kleine Stauseen"

Erosionsschutz ab dem Kartoffellegen

Kleinkornstreuer für Querdammeinsaat

Erkenntnisse aus 2022 - Feldtag auf dem Betrieb Pabst

Begrünte Querdämme

Personen stehen auf gepflasterter Fläche eines HofesZoombild vorhanden

Feldtag auf dem Betrieb Pabst

Die ÄELF Ingolstadt-Pfaffenhofen und Fürstenfeldbruck veranstalteten im Juli 2022 mit der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung auf dem Betrieb Pabst einen Feldtag zum Erosionsschutz in Kartoffeln.
Für das Anlegen von Querdämmen in Kartoffeln gibt es verschiedene Techniken und Hersteller. Um den Erosionsschutz auf langen Hängen und steilem Gelände zu verbessern, empfiehlt sich die Einsaat von Wintergerste in die Querdämme. Der Einsatz des Kartoffelherbizides stoppte das Wachstum der Wintergerste nach ca. 14 Tagen. Es zeigte sich, dass auch nach dem Absterben der Wintergerste die vorhandenen Wurzeln erheblich den Boden stabilisieren. Die Pflanzenwurzeln gehen mit Bodenpilzen und Bakterien Symbiosen ein und dabei entsteht Glomalin, das den Boden wie ein Klebstoff zusammenhält.
Kartoffellegemaschinen von unterschiedlichen Herstellern

Kartoffellegemaschinen

Querdamm im Kartoffelacker

Querdamm ohne Begrünung

Querdamm im Kartoffelacker

Querdamm mit Begrünung

Interessierte Landwirte begutachten das Versuchsfeld

Besichtigung des Feldversuchs

Querdämme ohne Begrünung

Je nach Gelände und Bodenart kann es hilfreich sein, nur die Querdämme anzulegen und auf eine Einsaat zu verzichten. Die Technik dazu kann gekauft werden, und es bedarf keiner Eigenbaulösung. Der Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass starke Regenfälle auf schluffigen, sandigen Böden die Querdämme schnell abtragen und dadurch der Erosionsschutz vermindert wird:
Anlage von Querdämmen

© Stadler

Querdämme nach dem Legen

© Stadler

Querdämmme nach dem Regen

© Stadler

Begrünung der Dammsohle ohne Querdämme

Hier wurde per Hand zwischen den Dämmen Wintergerste/Hafer mit ca. 50kg/ha eingesät. Der Erosionsschutz stellt sich erst nach dem Auflaufen des Getreides ein. Nach dem das Getreide etwa die Bifanghöhe erreicht hat, muss es abgetötet werden.
Die Dammsohlenbegrünung kann auch nach dem Häufeln oder Dammfräsen eingesät werden.
Begrünung der Dammsohle mit Getreide

© Stadler

Versuch begrünte Dammsohle

© Stadler

Erosionsschutz im ökologischen Anbau

AbflammgerätZoombild vorhanden

© Großmann

Im Ökolandbau sind die Herausforderungen in Bezug auf den Erosionsschutz im Kartoffelbau noch größer. Aufgrund der mechanischen bzw. thermischen Unkrautkontrolle wird der Boden durch Hacken und Striegeln mehrfach bewegt und gelockert und somit über einen langen Zeitraum anfällig für Erosion. Dies erfordert besondere Maßnahmen im Hinblick auf Schlageinteilung, Hangunterteilung, Hanglängenverkürzung und Kulturmaßnahmen. Bei einer sinnvollen und durchdachten Anbauplanung lassen sich auch in hängigen Lagen wirtschaftlich Kartoffeln anbauen. Der Aufwand der hier betrieben werden muss ist natürlich höher als auf ebenen Flächen. Ziel der Maßnahmen muss immer sein, möglichst das gesamte Regenwasser auf der Fläche zu halten.
Aufgrund der fest eingeplanten Pflegearbeiten wie Hacken und Striegeln ist die Anlage von Querdämmen nicht sinnvoll. Die Einsaat des Getreides erfolgt am besten gleich beim Legen oder nach dem ersten Häufeln und Striegeln.
Legegerät mit Sämaschine

© Großmann

Kurz vor dem Durchstoßen

© Großmann

Bestand nach dem Abflammen

© Großmann

Hanglängenverkürzung und Schlagunterteilung

Flexible Schlagunterteilung © Bayerische VermessungsverwaltungZoombild vorhanden

© Bayerische Vermessungsverwaltung

Starkregen und Hitzeperioden sind die Vorboten des Klimawandels, welcher sich mehr und mehr bemerkbar macht. Wasser ist mittlerweile der wichtigste Produktionsfaktor, da sein Fehlen die Wirkung der anderen zugekauften Produktionsmittel vermindert. Es gilt also das Niederschlagswasser auf der Fläche zu halten, zu speichern und pflanzenbaulich zu nutzen.
Auf großen und langen Schlägen ist dies bei Reihenkulturen eine Herausforderung. Beim Kartoffelbau konzentriert sich das Wasser in den Furchen und wirkt dadurch noch erosiver.
Durch den Wechsel von Sommerungen(Reihenkulturen) und Winterungen reduziert sich das Erosionsrisiko bei Starkregen erheblich. Beträgt die Schlagbreite ein Mehrfaches der Arbeitsbreite, dann ist ein effektives Wirtschaften auch bei wechselnden Kulturen auf einem Schlag möglich.
Besonders kritische erosionsanfällige Stellen in einem Schlag können temporär als Abflussmulden oder Abflusssperren angelegt werden. Wird zum Beispiel im nächsten Jahr gänzlich mit einer Winterung bestellt, dann können diese wieder entfernt werden.
Schlagunterteilung mit Kleegras und Zuckerrüben

© Stadler

Kleegras und Zuckerrüben

© Stadler

Kartoffeln und Kleegras

© Stadler