Musterbestände zum Waldumbau
Musterbestände zum Thema Eichen-Jungdurchforstung

durchforstete junge Eichen

Foto: Michael Friedel

Die trockenresistente und auf Grund ihres Wurzelwerks sehr stabile Baumart Eiche gewinnt im Zuge des Klimawandels bei uns immer mehr an Bedeutung.

Um jedoch einen stabilen, klimaresistenten Eichenbestand mit einem möglichst hohen Wertholzanteil zu generieren, sind bei der Pflege von Eichenbeständen einige Punkte zu beachten.

Musterbestand im Gemeindewald Wettstetten - Eichen-Jungdurchforstung

Ausgangslage/Zielsetzung

Die Erstaufforstung einer ehemaligen Wiese erfolgte im Jahr 1990 mit Eiche und Linde im Nebenbestand, sowie einzelnen Vogelkirschen, Hainbuchen und Lärchen. Das Ziel bestand darin, einen stabilen Eichenbestand mit einem möglichst hohen Wertholzanteil zu generieren. Hierzu wurde die Linde als dienender Nebenbestand gepflanzt (ca. jede 10. Eiche eine Linde). Die schattentolerante Linde soll den Stamm der Eichen beschatten und so für einen möglichst langen astfreien Stamm sorgen. Als Schutz vor Wildverbiss wurde ein Wildschutzzaun errichtet.

Waldbesitzer

Gemeinde Wettstetten

Bisherige Maßnahmen

In den ersten Jahren nach der Pflanzung musste die Fläche immer wieder intensiv „ausgegrast“ werden, um einen Untergang der Kultur zu verhindern. Dennoch kam es auf Grund von Trockenheit und Frost zu teils großen Ausfällen, weshalb immer wieder nachgepflanzt werden musste.
Nachdem sich die Kultur etabliert hatte, blieb der Bestand viele Jahre unbehandelt. Die Eiche soll in der Jugend möglichst stammzahlreich und dicht aufwachsen, damit sich die Bäume möglichst geradschaftig entwickeln. Zudem wird durch den Dichtstand die natürliche Astreinigung gefördert. Astfreies gerades Holz ist entscheidend, um die Eichen später als wertvolles Holz teuer vermarkten zu können.
Erst ab einer Oberhöhe von ca. 12 -15 Meter erfolgte der erste leichte Pflegeeingriff. Hierbei wurden zunächst alle 30 Meter Rückegassen eingelegt und somit der Bestand für die spätere Holzernte erschlossen. Anschließend erfolgte hauptsächlich eine Entnahme von „protzigen“, grobastigen Linden, die bereits in die Kronen der Eichen gewachsen waren und diese stark bedrängten. Zudem wurden auch einzelne schlechtgeformte, vorwüchsige Eichen entfernt.
Im Jahr 2021 wurde die erste (Jung-) Durchforstung durchgeführt. Dabei wurden alle 8-10 Meter die vitalsten und qualitativ besten Eichen markiert und durch die Entnahme von 1-2 Bedrängern herausgepflegt. Das Ziel besteht darin, dass sich diese Zukunftsbäume im Bestand etablieren können und künftig das wertvolle Holz liefern. Zudem wurden alle Mischbaumarten (Lärche, Kirsche, Hainbuche) gezielt gefördert, um eine möglichst hohe Baumartenvielfalt zu erhalten.

Zukünftige Maßnahmen

Wenn die gewünschte astfreie Schaftlänge von 8-10 Meter in den nächsten Jahren erreicht wird, erfolgt der nächste Eingriff (=Altdurchforstung). Dieser wird dann alle 10 Jahre wiederholt. Hierbei werden nun die zuvor gezielt herausgepflegten Zukunftsbäume durch die Entnahme der stärksten Bedränger im Kronenausbau gefördert. Denn nur mit einer möglichst großen Krone können dicke wertvolle Eichenstämme erzielt werden.
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