Unterstützungsangebote und Fördermöglichkeiten
Käfersaison hat begonnen
Nach der Rekordwärme im Februar folgte im März 2024 ein weiterer Temperaturrekord. In den letzten Wochen zeigten sich daher auch in der Region 10 vermehrte Aktivitäten der Borkenkäfer, vor allem beim Buchdrucker.
Schadholz umgehend aufarbeiten
Neben der Kontrolle hat der Entzug des Brutraumes aktuell oberste Priorität. Waldbesitzende sollten deshalb dringend alle befallenen Fichten aus dem letzten Herbst sowie Schneebruch- oder Sturmschäden beseitigen. Die Bäume müssen umgehend aufgearbeitet und das Holz abgefahren oder mit einem Abstand von mindestens 500 Meter zum nächsten Fichtenwald gelagert werden. Bei der Suche nach solchen Lagerplätzen können die örtlichen Waldbesitzervereinigungen/Forstbetriebsgemeinschaften (WBV/FBG) oder der zuständige Revierförster oder die zuständige Revierförsterin weiterhelfen. Die WBV/FBG als forstliche Zusammenschlüsse unterstützen ihre Mitglieder auch bei der Aufarbeitung und Vermittlung von Unternehmen, die Käferholz aus dem Wald entfernen.
Auf was muss explizit bei der Käferkontrolle geachtet werden?
Wenn bei befallenen Bäumen die Rinde abfällt, ist es für eine effektive Bekämpfung schon zu spät. Die Käfer sind dann bereits ausgeflogen, um neue Bäume zur nächsten Brutanlage aufzusuchen. Wichtig ist, befallene Bäume rechtzeitig zu erkennen und aus dem Wald zu schaffen. Neben der einsetzenden Kronenverfärbung (fahlgraue Nadeln), ist das braune Bohrmehl in den Rindenschuppen und am Stammfuß das sicherste Erkennungsmerkmal für einen Käferbaum.
Erhöhter Kontrollbedarf
In den Monitoring-Fallen unseres Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt Pfaffenhofen werden seit Anfang April, ca. 2 Wochen früher als gewohnt, erhöhte Anflugzahlen gemeldet. Mittlerweile ist lokal bereits die Warnschwelle mit 1000 Käfern pro Falle und Fangwoche überschritten. Eine Ausbreitung des Befalls ist damit zu erwarten.
Begutachtung Klosterforst Scheyern
Um auf die Gefährdung für die Fichtenwälder in der Region hinzuweisen, wurde kürzlich der Klosterforst Scheyern (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) begangen und begutachtet. Dort zeigte sich die Brisanz für unverzügliches Handeln. Wenn man sich bei den fichtenreichen Verhältnissen die Populationsdynamik des Borkenkäfers bewusst macht, ist das potenzielle Schadensausmaß erschreckend. Der Klosterforst ist ebenso wie andere Wälder auf aktives und schnelles Handeln der umliegenden Waldnachbarn angewiesen.
Förderung für Schadholz
Waldbesitzer sollten also jetzt ihre Bestände auf anfallendes Bohrmehl kontrollieren, um eine weitere Ausbreitung des Käfers zu verhindern. Die Bayerische Forstverwaltung unterstützt, wie bereits in den vergangenen Jahren, die insektizidfreie Borkenkäferbekämpfung. Schadholz, das auf anerkannte Lagerplätze verbracht wird, kann mit bis zu 12 €/fm gefördert werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an ihren Beratungsförster oder ihre Beratungsförsterin des AELFs.