Nachhaltigkeit erleben
Ernährungstage am AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen an der Ilm

Mit kreativen Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung und für klimafreundliche Ernährung: Im Rahmen der 7. Bayerischen Ernährungstage fanden am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt-Pfaffenhofen im Juli 2025 mehrere Veranstaltungen statt.

Unter dem Motto „Nachhaltigkeit im Haushalt“ wurden fünf Klassen des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt in der Landwirtschaftsschule Ingolstadt, Abteilung Hauswirtschaft empfangen. Zusätzlich besuchten Mitarbeitende des Amts das Kinderdorf Marienstein, das Beilngrieser Gymnasium und die Realschule Kösching, um dort das Escape Game „Mission Zero Waste“ durchzuführen. Ziel war es, junge Menschen für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln und nachhaltige Ernährung zu sensibilisieren – ganz im Sinne der Bayerischen Ernährungstage.

Bayerische Ernährungstage – „Richtig gut essen“

Die Bayerischen Ernährungstage sind eine landesweite Aktionsreihe, die vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus initiiert wird. Ziel ist es, die Ernährungsstrategie für Bayern sichtbar zu machen und zu zeigen, wie gesunde und nachhaltige Ernährung im Alltag gelingt. Vom 16. bis 27. Juli 2025 luden Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu Mitmachaktionen, Vorträgen und Kochshows ein. Im Mittelpunkt standen sechs Leitsätze, darunter: gesunde Lebensweise fördern, klimaverträglich essen, Lebensmittelverschwendung vermeiden und regionale Wertschöpfung stärken.

Ernährungsstrategie für Bayern - Staatsministerium Externer Link

Nachhaltigkeit im Haushalt – Projektwoche mit dem Katharinen-Gymnasium

Fünf Klassen des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt nahmen an einer Projektwoche in der Landwirtschaftsschule Ingolstadt, Abteilung Hauswirtschaft, teil. Unter dem Motto „Nachhaltigkeit im Haushalt“ erwartete die Schülerinnen und Schüler ein vielseitiges Programm, das theoretische Inhalte mit praktischen Erfahrungen verband. In einer interaktiven Theorieeinheit stand das Thema Lebensmittelverschwendung im Mittelpunkt.

Die Jugendlichen erfuhren, wie eine durchdachte Lagerung und ein sinnvoll eingerichteter Kühlschrank zur Vermeidung von Abfällen beitragen können. Sie lernten, Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum richtig zu unterscheiden und erhielten alltagstaugliche Tipps wie das „First in – First out“-Prinzip oder den Frischetest für Eier. Ziel war es, den Blick für bewussten Konsum zu schärfen und Resteverwertung als kreative Chance zu begreifen.

Im Anschluss ging es in die Küchenpraxis:

Gemeinsam wurden gesunde Snacks und Getränke zubereitet – darunter Quark-Mürbteig-Hörnchen, Energieballs, Gemüsesticks mit Hummus sowie selbstgemachter Eistee. Die gemeinsame Pause bot Raum für Genuss und Austausch über das Gelernte. Auch die Haus- und Textilpraxis widmete sich dem Thema Nachhaltigkeit.

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit der Frage, wie Schuhe – insbesondere weiße Sneakers – richtig gepflegt werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Dabei ging es um Pflegesymbole, geeignete Reinigungsmethoden und die Frage, ob Schuhe in die Waschmaschine dürfen.

Den Abschluss bildete die Lernkiste „Ernährung in Zeiten des Klimawandels“. An interaktiven Stationen erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie klimafreundliche Ernährung gelingt – etwa durch regionale, saisonale und ökologisch erzeugte Lebensmittel. Die Einheit regte dazu an, eigene Konsumgewohnheiten zu reflektieren und nachhaltige Alternativen zu entdecken.

Jugendlicher bereitet Teig zu in einer Schulküche

Nudelholz statt Schulbuch

Jugendlicher sitzen am Tisch und spielen ein Spiel

Nachdenken über morgen

Jugendliche putzen ihre weißen Turnschuhe

Pflegen statt Wegwerfen

Escape Game „Mission Zero Waste“ – mit Teamgeist gegen Lebensmittelverschwendung

Neben der Projektwoche fanden auch spannende Aktionen außerhalb des Amtes statt. Insgesamt fünf Klassen aus drei Schulen – dem Gymnasium Beilngries, der Realschule Kösching und dem Kinderdorf Marienstein in Eichstätt – stellten sich der Herausforderung des Escape Games „Mission Zero Waste“. In Teams lösten die Schülerinnen und Schüler knifflige Rätsel, um den rettenden Code zu finden.
Und das gelang:

Alle Gruppen meisterten die Mission erfolgreich und bewiesen, dass Teamgeist und Wissen echte Wirkung zeigen können. Doch das Spiel war weit mehr als bloßer Rätselspaß: Es vermittelte auf spielerische Weise wertvolle Erkenntnisse rund um den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln. Im Anschluss formulierten die Schülerinnen und Schüler persönliche Take-Home-Messages, Erkenntnisse, die sie in ihren Alltag mitnehmen möchten.

So meinte eine Schülerin: „Auch unperfekte Lebensmittel schmecken – man kann sie einfach anders verwenden.“ Ein anderer Schüler stellte fest, dass Bananen neben Äpfeln nicht gelagert werden dürfen, da sie dadurch schneller verderben. Und ein weiterer stellte fest, dass Lebensmittel nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht automatisch schlecht sind, sondern mit allen Sinnen geprüft werden sollten.

Viele zeigten sich zudem erstaunt darüber, wie weit Lebensmittel oft reisen, bevor sie im Supermarktregal landen. Es wurde deutlich, wie viele kleine Entscheidungen entlang der Wertschöpfungskette Einfluss auf die Menge an Lebensmittelabfällen haben und wie einfach sich mit etwas Wissen und Aufmerksamkeit Verschwendung vermeiden lässt.

Brettspiel liegt auf einem Tisch

Rätsel lösen und Hinweisen nachgehen

Im Klassenzimmer wird ein Text an die Wand projeziert

Klimakrise aufhalten

Im Klassenzimmer spielen Schüler ein Spiel

Geheimcode knacken

Schüler hat einen Zettel vor sich liegen

Umgang mit Lebensmittel

Schüler spielen ein Spiel am Tisch

Anleitung und Unterstützung

Fazit

Die Aktionen im Rahmen der Bayerischen Ernährungstage am AELF Ingolstadt-Pfaffenhofen waren ein voller Erfolg. Mit praxisnahen Einheiten, kreativen Rezepten und spielerischen Formaten konnten junge Menschen für nachhaltige Ernährung begeistert werden. Die Kombination aus Theorie, Praxis und Reflexion zeigte: Umwelt, Klima- und Ressourcenschutz beginnen im Alltag und beim Essen.